Auktion 286 : 100 Ausgewählte Kunstwerke 12.09.2025

1882–1885. Kreide auf hauchdünnem Transparentpapier, auf Papier auf­ gezogen, auf Kartonunterlage fixiert. 34,7×23 cm, Zeichnung; 35×23 cm, Kartonunterlage. Unten rechts mit dem Atelierstempel «Degas», Lugt 658. Mit Reissnagellöchern an den Rändern, an der oberen Kante eine kleine Stelle mit leichten Einrissen, mit einer minimen Verfärbung amoberen und unteren Rand. Insgesamt in sehr guter Erhaltung. Schätzung CHF 150000 * Provenienz Auktion Galerie Georges Petit, Paris, 11.–13. Dezember 1918, Atelier Edgar Degas, 2 ème vente, Tableaux, Pastels et Dessins par Edgar Degas et provenant de son atelier, Los 316, dort erworben von Slg. M. Stettiner Slg. François Lang, Paris, erworben in den 1930er-Jahren Slg. Isabel Goüin, Paris Privatbesitz Auktion Sotheby’s, Paris, 10. Dezember 2015, Los 12 Privatbesitz USA Ausstellung Wohl Paris 1961, Musée Jacquemart-André, Chefs d’œuvres des collections françaises In den 1880er-Jahren wurde die nackte weibliche Figur zu einem der bevor- zugten Sujets von Degas. Dabei hielt er seine Modelle in intimen, alltäglichen Szenen fest: beimWaschen, Baden, Abtrocknen der Füsse oder Kämmen der Haare. Ob er nun mit Bleistift, Kohle oder farbigen Pastellen arbeitete, Degas bemühte sich umeine naturalistische Darstellung des Körpers und stellte seine Modelle mit ungeschöntem Realismus dar. In seinen zahlreichen Aktdarstel- lungen befasste sich Degas nur selten mit dem Gesicht. Die Frauen wurden meist von hinten gezeigt. Wie bei seinen Darstellungen der Tänzerinnen ging es dem Künstler vor allem um die Wiedergabe von Form, Volumen und Bewe- gung des Körpers. Die vorliegende Zeichnung stammt aus der Sammlung des Pianisten, Sammlers undMäzens François Lang, der deportiert wurde und 1944 in Auschwitz starb. Isabel Goüin, in deren Besitz sich die Zeichnung befand, war die Schwester von Ninon Vallin, einer treuen Freundin François Langs. Diese hatte seineMusik- bibliothek versteckt und aufbewahrt, welche sich heute imBesitz der von Isabel und ihrem Mann Henry Goüin gegründeten Royaumont-Stiftung befindet. «La toilette après le bain» gehört zu den Vorarbeiten für das Pastell «Après le bain (Femme s’essuyant)», das Degas um 1882 bis 1885 schuf. Es zählt zu den eindrucksvollsten Aktbildern des Künstlers. 117 Edgar Degas 1834 Paris 1917 La toilette après le bain

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