Auktion 285 : Ausgewählte Arbeiten auf Papier aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld 12.09.2025

1924. Schwarze Kohle auf transparentem Papier. 45,7×36,9 cm. Unten rechts von der Künstlerin in Bleistift signiert, datiert und mit dem Titel «Käthe Kollwitz 24/ Brot!». Rückseitig mit Skizze einer Handstudie. Das Papier etwas gebräunt undmit Lichtrand. Leicht gewellt undmit Knitterfalten, insbesondere imoberen Rand. In den Ecken mit Reissnagellöchern. Rückseitig mit Spuren alter Mon- tierungen Schätzung CHF 125000 * Werkverzeichnis Werner Timm/OttoNagel (Hrsg.), Käthe Kollwitz, Die Handzeichnungen,Œuvre- Katalog, Stuttgart 1980, Nr. 1031 Provenienz Wohl Slg. Kurt Kaufmann, Kassel Auktion Paul Graupe, Berlin, 21./22. Oktober 1929, Los 314, dort erworben von Galerie Gutekunst und Klipstein, Bern Gutekunst und Klipstein, Bern, Lagerkatalog XXX, 1930, Nr. 1050 Auktion Gutekunst und Klipstein, Bern, 14. Juni 1934, Los 394 Auktion Gutekunst und Klipstein, Bern, 5. Juni 1943, Los 414, dort erworben von Galerie Schloss/Ernst Beyeler, Basel Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf der Unterlage mit dem Samm- lerstempel, Lugt 913b Literatur Fritz Schmalenbach, Käthe Kollwitz, Bern 1948, Tafel 57 Ausstellungen Bern 1989, Kunstmuseum, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 100 Gingins/Vevey 1994, Fondation Neumann/Musée Jenisch, Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 130 Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 84 Bern 2009/2010, Zentrum Paul Klee – Paul Klees Grafik, Die Passion des Eber- hard W. Kornfeld (ohne Kat.) Die Lithographie «Brot!» (Knesebeck 208) gehört zu den ikonischen Arbeiten von Käthe Kollwitz aus den 1920er Jahren. Sie wurde 1924 aus Anlass des 10. Jahrestags des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges publiziert und erschien in der von der «Internationalen Arbeiterhilfe» (IAH) herausgegebenen Mappe «Hunger» mit siebenOriginallithographien von Künstlern wieOtto Dix, George Grosz und Heinrich Zille in einer Auflage von 100 unsignierten Exemplaren. Der Erlös der Mappewar für die Künstlerhilfe und die Kinderheime der IAH bestimmt. Wie immer entstanden mehrere Vorarbeiten in Form von Zeichnungen und in anderen Drucktechniken. Angeregt durch Ernst Barlach begann sich Kollwitz Anfang der 1920er Jahre intensiv mit dem Holzschnitt auseinanderzusetzen. Auch das Blatt «Brot!» führte sie zunächst in dieser Technik aus (Knesebeck 207). Für die Auflage entschied sie sich dann aber für die Lithographie. Die angebotene Zeichnung ist eine von drei Vorarbeiten für die Graphik, eine eindrückliche Komposition, die eineMutter zeigt, die versucht, ihre hungernden Kinder zu beschwichtigen. Rückseitig zwei Händestudien in Kohle. 69 Käthe Kollwitz Königsberg 1867–1945 Moritzburg Mutter, von zwei Kindern umringt – Brot!

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