Auktion 285 : Ausgewählte Arbeiten auf Papier aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld 12.09.2025

1905–1906. Blauer und roter Farbstift auf Simili-Japan. 37×56,2 cm. Unten links mit dem Nachlassstempel «GUSTAV / KLIMT / NACHLASS». Wenige minime Griffknicke sowie rückseitige Spuren einer alten Montierung. Sehr schöne, farbfrische Erhaltung Schätzung CHF 175000 * Werkverzeichnis Alice Strobl, Gustav Klimt, Die Zeichnungen 1904–1912, Bd. II, Salzburg 1982, Nr. 1466 Provenienz Nachlass Gustav Klimt Klipstein & Kornfeld, Bern, im Juli 1957 angekauft, später erworben von Slg. EberhardW. Kornfeld, Bern, rückseitigmit demSammlerstempel, Lugt 913b Literatur Alice Strobl, Gustav Klimt, 25 Zeichnungen, Veröffentlichung der Albertina I, Graz/Wien 1964, S. 6 Alfred Werner, Gustav Klimt, One Hundred Drawings, New York, Dover, 1972, Nr. 52 Tobias G. Natter (Hrsg.), Gustav Klimt, Sämtliche Gemälde, Köln 2012 Ausstellungen Wien 1962, Albertina, Gustav Klimt, Kat. Nr. 131 Darmstadt 1970, Mathildenhöhe, Internationale der Zeichnung, Sonderausstel- lungen Gustav Klimt und Henri Matisse, Kat. Nr. 116 Bern 1989, Kunstmuseum, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 120 Salzburg 2005, Museum der Moderne, Die sinnliche Linie, Klimt – Schmalix – Araki – Takano und der japanische Holzschnitt, S. 154 Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 65 Der vorliegende Halbakt steht in direktemZusammenhangmit Klimts Gemälde «Wasserschlangen II» (Natter Nr. 164). Der Künstler fertigte oft zahlreiche vor- bereitende Studienblätter an, um Haltung und Ausdruck seiner dargestellten Figuren zu erkunden. Das Blatt gehört zu einer Reihe erotisch aufgeladener Darstellungen weiblicher Akte, die ein zentrales Thema in KlimtsŒuvre bilden. Mit zarten Farbstiftlinien zeigt es eine liegende, teilweise bekleidete, weibliche Figur, mit deutlich betonter Hüftlinie. Der geschwungene Verlauf des Körpers fällt dabei besonders ins Auge. Die Konturen sind fliessend, die Positionierung der Figur vermittelt Ruhe und Intimität, während die zur Schau gestellte Nackt- heit eine erotische Spannung erzeugt. Die Zeichnung ist ein schönes Beispiel für Gustav Klimts zeichnerisches Talent und seine Fähigkeit, Erotik, Formgefühl und psychologische Tiefe in einer ein- zigen Figur zu vereinen. 57 Gustav Klimt Baumgarten bei Wien 1862–1918 Wien Liegender Halbakt nach rechts, den Ellbogen aufgestützt

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