Auktion 284 : Alberto und Diego Giacometti aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld 12.09.2025
Um 1950. Bronze. 33,8×37×18,5 cm. Auf der Sockelplatte signiert «Alberto Giacometti», mit demGiesserstempel «Susse Fondeur». Unter der Sockelplatte mit der gestanzten Nummer «04». Sehr schöner, tadelloser Guss mit brauner und grünlicher Patina und minimen Gebrauchsspuren. Schätzung CHF 750000 * Werkverzeichnis Echtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom April 2018, liegt vor. Die Bronze ist im Online Werkverzeichnis der Fondation Alberto et Annette Giacometti unter der Nummer AGD 3936 registriert Provenienz Auktion Palais Galliera, Paris, Succession de Madame Lang, 4. März 1972, Los 77, dort erworben von Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern Ausstellungen Basel 1966, Kunsthalle, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 66 Paris 1969/1970, Orangerie des Tuileries, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 74 Rom 1970, Villa Medici, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 27 Vevey 1971, Musée Jenisch, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 15 Lugano 1973, Museo Civico di Belle Arti, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 16 Berlin/Stuttgart 1987/1988, Nationalgalerie/Staatsgalerie, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 149 Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 133 Bern 2003, Kunstmuseum, Hommage an «E.W.K.», Meisterwerke von Giovanni Giacometti, Alberto und Diego Giacometti aus der Sammlung von Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 56 Bern 2017, Galerie Kornfeld, Alberto Giacometti, Nr. 70 Alberto Giacomettis erste dekorative Objekte entstanden Anfang der 1930er Jahre aufgrund seiner Zusammenarbeit mit demPariser Innenarchitekten Jean- Michel Frank (1895–1941). In einer zweiten Schaffensphase gegen Ende der 1940er-Jahre nahm er private Auftragsarbeiten zur Herstellung von Dekora tionsobjekten in limitierter Auflage an, darunter die «Lampe avec deux figures». Die Anordnung erinnert an Zeichnungen, die der Künstler in der ägyptischen Abteilung des Louvre geschaffen hat. Die freie Armhaltung der Figuren wirkt sakral. Figuren mit erhobenen Armen finden sich in den zur gleichen Zeit ent- stehenden ikonischen Plastiken «Homme qui chavire», «Le chariot» oder «La cage (première version)». Die Figuren und der Lichtkelch stehen auf einem Sockelbrett, das wiederum auf einem würfelförmigen Sockel platziert ist. Das Ensemble wirkt zwar auf den ersten Blick statisch, in der vomKünstler definier- ten Balance aber gleichzeitig bewegt. Die «Lampe avec deux figures» wird somit zu einem eindrücklichen Beispiel für Alberto Giacomettis Bestreben, einen Ausgleich zwischen Bewegung und Stabilität zu schaffen. 8 Alberto Giacometti Borgonovo 1901–1966 Chur Lampe avec deux figures [Lampe coupe aux deux figures]
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