Auktion 281 : 125 Ausgewählte Werke 13.09.2024
Alberto Giacometti: Drei «Lampadaires» 1929 lernte AlbertoGiacometti durch Vermittlung vonMan Ray den Innenarchitekten und Möbeldesigner Jean-Michel Frank kennen und widmete sich fortan auch der Gestaltung von Einrichtungsge- genständen. Diese wurden zuerst in Gips entworfen und später in Bronze gegossen. Manache wurden patiniert, andere gar vergol- det. Einzelne Stücke wurden auch in Gips gegossen. Einige Kunstkritiker warfen Giacometti vor, «Gebrauchskunst» zu schaffen. Der Künstler rechtfertigte sich später damit, dass jedes Objekt den gleichen Kreationsprozess durchlaufen habe wie die freie Kunst und meinte gar, dass eine Lampe letztlich auch eine Skulptur sei. In der Zusammenarbeit mit Jean-Michel Frank war Giacomettis Schaffen mit Design am fruchtbarsten und brachte in den 1930er-Jahren über fünfzig verschiedene Objekte hervor. Für Frank lieferte er viele seiner ikonischsten Designstücke, darunter die drei hier angebotenen Stehlampen «Figure», «Étoile» und «Osselet» . Giacometti bemühte sich um eine Ästhetik, die auf einemarchaisch-antikisierenden Historismus beruhte. Er liess sich bei der Bearbeitung der Objekte nicht von funktionalen Einzelas- pekten ablenken, sondern betrachtete die einzelnen Elemente stets als Teil eines übergeordneten, skulpturalen Ganzen. Sein Bruder Diego unterstützte den Künstler von Anfang an bei der Produktion der Objekte, später übergab er diesem sogar den kom- pletten Herstellungsprozess bis hin zur Patinierung. Von einigen Gebrauchsobjekten entstanden nur wenige Exemplare, andere wurden in grösserer Zahl hergestellt. Eberhard W. Kornfeld kaufte die drei Lampen. direkt im Atelier des Künstlers für seine Privat- räume.
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