Auktion 276 : Kunst des 19. und 21. Jahrhunderts Teil 2 16.06.2022
88 340 ERNST LUDWIG KIRCHNER Aschaffenburg 1880–1938 Davos Kühe und Hirten (20000.–) Sommer 1917. Holzschnitt, gedruckt in grünlicher Gouache und mit dem Pinsel leicht aquarelliert. 34×51,2 cm, Druckstock; 37,4×53,3 cm, Blattgrösse Gercken 853/I/2 (v. II). Unten rechts vom Künstler in Bleistift signiert «E L Kirchner». – Provenienz: Slg. Helene Speng- ler, Davos; durch Erbschaft in Familienbesitz und erstmals angeboten in Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 22. Juni 1990, Los 58; dort angekauft von Privatsammlung Deutschland; Auktion Villa Grisebach, Berlin, Juni 2015, Los 612; Privat- sammlung Deutschland. – Ausstellung: Davos 1988–1989, Ernst Ludwig Kirchner Museum, Ernst Ludwig Kirchner, Werke 1917–1923, Kat. Nr. 1 reprod. – Auf bräunlichem Velin, der Druck sehr farbfrisch, mit Rand. Rückseitig Spuren von abgelösten Scharnieren. – Gemäss Überlieferung aus der Familie von Frau Helene Spengler wohl der erste Holz- schnitt, den der Künstler nach seiner Übersiedelung in die Schweiz an seinem neuen Wohnort auf der Stafelalp oberhalb von Davos-Frauenkirch schuf. Er hatte seine Malutensilien bei sich, aber noch keine Druckfarbe für Graphik. Wohl aus diesem Grunde hat er den Druckstock mit Gouache eingefärbt und da der Druck nicht ganz befriedigend war, hat er ihn teilweise mit dem Pinsel überarbeitet. – In dieser Form von grösster Seltenheit * 341 ERNST LUDWIG KIRCHNER Aschaffenburg 1880–1938 Davos Stehende nackte Frau in der Sonne (12500.–) 1928. Holzschnitt. 46,5×31 cm, Druckstock; 63,9×44 cm, Blattgrösse Gercken 1618/II (v. IV). Unten rechts vom Künstler in Tinte sig- niert «E L Kirchner». – Auf bräunlichem Velin mit Wasserzeichen «Holland», im äusseren Rand leichter Lichtrand. Rückseitig mit Atelierspuren und Montierungsresten. – Im Sommer 1928 besuchte der Maler Hans Rohner, der mit der Geigerin Lotte Kraft verheiratet war und in dieser Zeit in München wohnte, die Kirchners auf dem Wildboden, begleitet von einer Freundin mit Namen Marie. Kirchner notiert im Sommer 1928 im Tagebuch: «Marie und Besuch von Frau Rohner. Beide sind sehr frei und fanden das Akten durchaus natürlich.»
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