Auktion 276 : Kunst des 19. und 21. Jahrhunderts Teil 1 17.06.2022
POL BURY Haine-Saint-Pierre 1922–2005 Paris 18 Ponctuation – Ponctuation lumineuse (50000.–) Holz, schwarz bemalt, Glühbirne, Elektromotor Oktober 1960 59 cm, Durchmesser; 7,5 cm, Tiefe Rückseitig im oberen Teil vom Künstler in Weiss signiert, betitelt und datiert « POL BURY / PONCTUATION / OCTOBRE 1960», oben rechts mit einer zusätzlichen späteren Signatur «Pol Bury» Werkverzeichnis: Online Catalogue raisonné R083 Provenienz: Direkt beim Künstler erworben für Privatsammlung Ausstellungen: Brüssel 1961, Galerie Smith, Pol Bury, mit Etikett Zürich 1989–1990, Galerie Renée Ziegler, Pol Bury. Sculptures, Cinétisations 1953–1988 Ludwigshafen am Rhein 1992, Wilhelm-Hack-Museum, Zufall als Prinzip, Spiel- welt, Methode und System in der Kunst des 20. Jahrhunderts, pag. 259 reprod. München 2011–2012, Galerie Thomas, Op Art Paris 2013, Grand Palais, Dynamo, Un siècle de lumière et de mouvement dans l’art, Kat. Nr. 38, reprod. Rückseitig unten mit den technischen Angaben «moteur: 130–220 V / lampe 130 V» (die Zahl 130 gekreuzt) und dem Etikett der Galerie Smith, Brüssel. Mit leichten Gebrauchsspuren, insgesamt in sehr guter Erhaltung und funktionsfähig Pol Burys Werk ist geprägt von seiner Auseinandersetzung mit dem Thema Bewegung. 1959 bricht er endgültig mit der geometrischen Abstraktion und es entstehen die ers- ten «Ponctuations», Reliefs aus bemaltem Holz, meist in Schwarz, mit sich bewegen- den Elementen wie feinen Metallstangen oder Nylonfäden, oder wie in unserem Fall, mit einer eingebauten Scheibe und einer Lichtquelle, den sogenannten «Ponctuations lumineuses». Gemeinsam ist diesen Arbeiten, dass sie von einem Elektromotor betrie- ben werden. Wieland Schmied, der Pol Bury 1972/1973 eine Retrospektive in der Kestner-Gesellschaft Hannover gewidmet hat, schreibt: «Erst durch die Verwendung eines Elektromotors als verborgene Kraftquelle erreicht er jenes Moment unmerklicher und überraschender Bewegung, das ihm ihr wesensmässiger Ausdruck erscheint. Auf die bewegten Formen folgen die bewegten Punkte und die bewegten Linien.» *
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