Auktion 276 : Kunst des 19. und 21. Jahrhunderts Teil 1 17.06.2022

ALBERT ANKER 1831 Ins 1910 7 Bildnis Frieda Moser (50000.–) Öl auf Leinwand 1875 40×33,5 cm Unten links ist vom Künstler die Datierung in die frische Farbe eingeritzt «28 Juli 1875» Werkverzeichnis: Sandor Kuthy/Therese Bhattacharya-Stettler, Albert Anker, Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995, Nr. 217 Provenienz: Familie Moser, Geschenk des Künstlers (1875), durch Erbschaft an Privatbesitz Schweiz Literatur: Robert Meister, Ein unbekanntes Kinderbild Albert Ankers wiederentdeckt. Wie Albert Ankers Fayencearbeiten «schuld» sind an der Entstehung der Porträts zweier Bieler Mädchen, in: Der kleine Bund. Beilage für Literatur und Kunst, Nr. 161, 13. Juli 1985, reprod. Ausstellungen: Biel 1989, Atelier Robert/Alte Krone/Museum Robert, Paul Robert/Albert Anker Ins 2000, Sporthalle, Albert Anker – Wege zum Werk, Kat. Nr. 98 Auf dem originalen Chassis, in der alten Nagelung. Farbfrisch, vereinzelte Krakelüren. In sehr guter Gesamterhaltung Anna Anker schrieb am 7. April 1875 ihrem Mann Albert folgende Zeilen aus dem Familienhaus in Ins nach Paris, dem zweiten Wohn- und Arbeitsort des Künstlers: «[…] du würdest mir eine Riesenfreude bereiten wenn du in diesem Sommer endlich die Porträts der beiden Mädchen F. Rummel und F. Moser malen könntest […] Es sind ja die beiden Familien, die sich am meisten um mich bemühen, wenn ich nach Biel gehe. Bei beiden habe ich mit den Mädchen abwechslungsweise logiert. Sie sind bereit, mindestens 100 frs zu bezahlen. Doch weil du mir schreibst, dass die Fayencen einen schönen Betrag einbringen werden, ist mir die Idee gekommen, du könntest ihnen die Bilder schenken. Dies würde es mir leichter machen, ab und zu neue Gastfreundschaft anzunehmen […] es sind meine Jugendfreundinnen – und ab und zu sehe ich sie gerne wieder. Nicht wahr, du sagst nicht nein?» Im Sommer 1875 verbringen die beiden Mädchen Ferien bei der Familie Anker in Ins, wo auch zwei gleichformatige Mädchenporträts der beiden entstehen (das andere ist das «Bildnis Fanny Rummel», WK Nr. 216). Beide Bilder sind nicht im «Livre de vente» aufgeführt und sind unsigniert. Das deutet darauf hin, dass Anker dem Wunsch nach- gekommen ist, die Bilder schliesslich den Mädchen zu schenken. Frieda Mosers Vater war Besitzer der Handelsmühle in Biel

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