Galerie Kornfeld 100 Jahre in Bern, 2020
94 Pablo Picasso Málaga 1881–1973 Mougins 53 Portrait de Dora Maar. II – Tête de femme No 2 Farbige Aquatinta, Schaber und Kaltnadel März – April 1939 29,9×23,3 cm, Plattenkante – 45×34 cm, Blattgrösse Unten rechts vom Künstler in Bleistift signiert «Picasso» und eigenhändig mit «Bon à tirer» bezeichnet. Rückseitig vom Künstler in Grünstift signiert «Picasso» (verblasst). Rückseitig in Bleistift bezeichnet «Tête de femme IV» Werkverzeichnisse: Baer 650/C/f (v. E), das von Baer zitierte Exemplar Bloch 1340, mit Nachtrag in Bd. IV, Nr. 1340 Provenienz: Slg. Göran Bergengren, Stockholm und Lugano Prachtvoller, farbfrischer Druck auf Bütten mit breitem Rand, mit Wasserzeichen «Montval» Das von Picasso eigenhändig mit «Bon à tirer» bezeichnete und signierte Exemplar, das einzige Exemplar der ganzen Auflage, das eine eigenhändige Signatur trägt Picasso schuf zwischen Januar und Juni 1939 gesamthaft 7 Portraits nach seiner damaligen Gefähr- tin Dora Maar, alle in ähnlichem Format, alle in farbiger Aquatinta, ergänzt durch Arbeiten in Kupferstich, der kalten Nadel und dem Schaber, vgl. die genauen Angaben bei Baer, Band III, die Nummern 648, 650 bis 655. Dieses Blatt oben rechts in Kaltnadel datiert «20.4.39». Picasso plante 1939 für jedes Blatt eine Auflage und übergab die «Bon à tirer» Exemplare seinem Drucker Roger Lacourière in Paris. Wohl wegen des Kriegsausbruches Anfang September 1939 wurden die Auflagen nicht sofort gedruckt, sondern vermutlich erst 1942. Der deutschen Besatzung von Frankreich wegen verzichtete Picasso zu dieser Zeit auf eine Publikation und behielt die Auflagen bei sich im Atelier ohne sie zu signieren oder nummerieren. Die Auflagen wurden erst nach Picassos Tod in seinem Pariser Atelier aufgefunden Die «Bon à tirer» Exemplare im Besitz von Roger Lacourière gingen um 1955 an eine Ausstellung nach Cannes und wurden dort, gegen den ursprünglichen Wunsch des Druckers, an den schwedischen Sammler Göran Bergengren verkauft, der sie seinerseits 1969 im Rahmen einer Auktion wieder veräusserte, siehe Katalog Kornfeld und Klipstein, Auktion 133, 13. Juni 1969, das vorliegende Blatt Kat. Nr. 81 Brigitte Baer weist darauf hin, dass das vorliegende Blatt sicherlich nur von 4 Platten gedruckt wurde, dass aber zwei dieser Platten «à la poupée» ergänzt wurden. Im Rahmen des graphischen Werkes von Picasso eine Seltenheit ersten Ranges und in dieser Form wohl Unikat
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