Galerie Kornfeld 100 Jahre in Bern, 2020
56 Henri de Toulouse-Lautrec Albi 1864–1901 Malromé 28 Miss Loïe Fuller dansant Farbige Lithographie, mit Gold und Silber gehöht 1893 36,3×23 cm, Darstellung – 37,3×27 cm, Blattgrösse Unten links mit dem Monogrammstempel des Künstlers im Rund «HTL» in Rot gedruckt Werkverzeichnisse: Wittrock 17 Delteil 39 Adriani 10 Tadellos, farblich sehr ausgewogener Druck, mit Silber und Gold gehöht. Auf festem Velin, links, rechts und unten mit Papierrand, oben Bildkante und Papiergrösse identisch Eines der ursprünglich 50–60 Exemplare, die der Verleger André Marty 1893 in Paris publiziert hat, von Druck zu Druck unterschiedlich in der Farbgebung und in den Randverhältnissen Die komplette Drucktechnik dieses Blattes, eine höchst seltene Variante der farbigen Lithographie, gibt bis heute gewisse Rätsel auf. Nach Wittrock kommen für den Druck 5 verschiedene Steine in Betracht in fünf verschiedenen Farben gedruckt, in den Randverhältnissen und der Farbgebung von Druck zu Druck variierend. Als zusätzliche Farbelemente kommen in unterschiedlicher Intensität Gold- und Silberstaub zur Verwendung. Dies entspricht den Beschreibungen von André Marty, von Loÿs Delteil und von Maurce Joyant, die bei der Schilderung des Druckvorganges immer von «Tampons» sprechen. Den Druck besorgte die Lithographieanstalt von Edward Ancourt in Paris, 83, Faubourg- St-Denis Loïe Fuller aus Chicago gebürtig, trat nach einer erfolgreichen Tournee durch die USA ab November 1892 mit grossem Erfolg in den Folies-Bergères in Paris auf. Sie wirbelte weite Voile-Röcke durch die Luft und tanzte den sogenannten «Danse du feu», den sie 1894 sogar patentieren liess. Sie liess sich dabei von den ersten elektrischen Bühnenscheinwerfern farbig anstrahlen, was für das Publikum vollkommen neue Effekte bedeutete, die entsprechend enthusiastisch gefeiert wurden
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